Alle Arten der Gattung Capsicum sind Selbstbefruchter
Die Gattung Capsicum beinhaltet etwa 30 verschiedene Arten, welche alle Selbstbefruchter sind und sich daher meist selbst befruchten. Allerdings ist beim Anbau von mehreren Capsicum-Sorten nebeneinander eine Fremdbefruchtung durch Insekten (Bienen, Hummeln, Schwebfliegen usw.) möglich. Je nach Sorte, Standort und Entfernung zur nächsten Chili- Paprika- oder Pepperonipflanze kann der Anteil an eingekreuzten Sorten mehr als 10 % betragen.
Erhaltung des Genpols
Um den gesamten Genpol einer Sorte zu erhalten und weiterzugeben, wird von Genbanken empfohlen etwa 100 Pflanzen einer Sorte nebeneinander anzubauen um dies zu gewährleisten. Leider ist das in den meisten Fällen nicht möglich und so sollte man wenigstens einige Pflanzen der gleichen Sorte nebeneinander in kultivieren. Um diese vor Einkreuzung anderer Sorten zu schützen, ist eine ausreichende Entfernung (50 m) zu anderen Sorten oder ein reichhaltiges Angebot an anderen blühenden Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung zu empfehlen. Durch diese Maßnahme werden Bestäuberinsekten umgelenkt und die Gefahr einer verkreuzung ist gering. Die Insekten werden so den Capsicum-Pollen einer Sorte auf anderen Pflanzen abstreifen, bevor sie zu einer weiteren Capsicum Sorte gelangen. Die Chilipflanzen können auch isoliert auch in einem Gewächshaus gehalten bzw. mit feinmaschigem Netz vor Fremdbestäubung geschützt werden.
Saatgutgewinnung
Saatgut sollte nur von gesunden und reifen Früchten gewonnen werden. Sollte man unreife Früchte zur Verfügung haben, so kann man diese bei Zimmertemperatur oder bei maximal 35°C etwas Nachreifen lassen. Dünnwandige Chilis können im ganzen getrocknet werden, wohingegen man dicke, fleischige Capsicum sp. wie z.B. Gemüsepaprika aufschneiden muss. Die Trocknung der Früchte kann auf der Heizung, mit Hilfe eines Dörrapparates oder auch im Backofen erfolgen. Die Trockentemperatur sollte nach Möglichkeit 50° C nicht übersteigen. Zu Empfehlen wäre z.B. der Dörrapparat von Stöckli, welcher über genaue Temperaturregelung sowie einem aktiven Gebläse verfügt. Trocknet man die Früchte bei Zimmertemperatur, sollte man auf eine gute Luftzirkulation und eine geringe Luftfeuchtigkeit (unter 45 %) achten.
Von den getrockneten Chillis lassen sich die Samen leicht ablösen und anschließend luftdicht abpacken. Die Lagerung sollte trocken, bei konstanter und kühler Temperatur erfolgen.
Haltbarkeit von Capsicum Saatgut
Die Keimfähigkeit von Capsicum Saatgut beträgt nach 27 Jahren optimaler Lagerung immer noch 50 %.
Rezept zur Verwertung der getrockneten Chilis
Die getrockneten Chilis bzw. Paprikas in einem Gefäß mit Essig, Wasser, Zitronensaft und Limettensaft auffüllen. Dann noch Knoblauch, Kräuter, Salz, Karotten und geschälte Tomaten in das Gefäß geben und mit einem Pürierstab gut pürieren. Die Salsa auf dem Herd aufkochen lassen und solange köcheln lassen, bis der Essiggeschmack etwas nachlässt. Die Salsa abschmecken und heiß in vorher mit kochendem Wasser ausgespülte Gläser einfüllen. So ist die Chilisauße mindestens ein Jahr haltbar. Die fertige Salsa paßt zu vielen Gerichten und ist je nach verwendeter Chilisorte entsprechend scharf.
Literatur
- Roos, E. E.; Davidson, D.A. (1992): Record longevities of vegetable seeds in storage. HortScience 27, 393-396
- Heistinger, A.; Arche Noah, Pro Specie Rara (2007): Handbuch Samengärtnerei. Eugen Ulmer KG
- Ashworth, S. (1993): Saatgutgewinnung im Hausgarten. Arche Noah, Schiltern
Vielfalt der Capsicum Sorten
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